Hallo zusammen,
ich möchte den Vermieter unseres Proberaums davon überzeugen, Freifunkrouter mit Internetanschluss im Proberaumkomplex zu installieren. Ich habe dazu untenstehende Mail vorbereitet. Hat jemand Tipps, wie ich ihm das Thema noch schmackhafter machen kann?
Hier die Mail:
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Hallo X,
da die Digitalisierung auch als uns als Metalcore-Band nicht vorbeigeht, sind wir und auch andere Bands in zunehmendem Maße auf einen Internetanschluss für Promotion, sowie Audio- und Videoproduktionen angewiesen.
Wäre es daher möglich, im <Name des Ortes> ein Freifunk WLAN mit Internetanbindung aufzubauen?
Falls Du Freifunk nicht kennst: hier paar stichpunktartige Informationen:
* bei Freifunk geht es darum, ein frei verfügbares WLAN selbst zur Verfügung zu stellen * darüber können verschiedene Dienste genutzt werden (z.B. Messenger wie Skype, Dateifreigaben, etc.) * das ganze kann mit günstiger Hardware realisiert werden (so ein Router kostet ca. 20 €). Ich schätze, dass wir für das gesamte <Name des Ortes> max. 2-3 Router bräuchten (je nach dem wie viel WLAN die Wände durchlassen) * damit Du keinen Ärger bekommst, falls jemand illegale Inhalte über den Freifunk herunterladen würde, gibt es bei Freifunk verschiedene Möglichkeiten, um dem zu entgehen * Nutzung von VPN. Der Internetverkehr wird bis zum Internetanbieter für das Freifunk (in diesem Falle der Freifunk Verein) verschlüsselt, sodass die IP-Adresse bei möglichen Urheberrechtsverletzungen nicht deine ist, sondern die des Freifunk-Vereins. Da Freifunk diese Daten nicht speichert, musst Du nicht befürchten, irgendwelche Klagen von Rechteinhabern zu bekommen * Passwort-Schutz des WLANs und Ausgabe des Passwortes nur an Proberaumnutzer (widerspricht aus meiner Sicht aber dem Freifunkgedanken)
Somit wird das <Name des Ortes> Teil eines großartigen Projekts welches die digitalen Freiheitsrechte der Gesellschaft verteidigt, also auch von Dir und uns.
Damit auch alle Bands den Internetzugang ohne lange Ladezeiten nutzen können sind 50 MBit/s für das Freifunknetz eine gute Bandbreite, d.h. idealerweise würde man eine 100 MBit/s-Leitung buchen und 50 MBit/s Begrenzung auf den Freifunk Routern einstellen, dann hättest Du selbst bei voller Auslastung noch 50 MBit/s für dich alleine, bei weniger Auslastung entsprechend mehr.
Beim Installieren werde ich Dich gern tatkräftig unterstützen.
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Viele Grüße
Chris
... und widersprich auch der Werberichtlinie von Freifunk Nordwest. Den Passus kannst du also weglassen.
Am 29.03.2017 um 18:43 schrieb Chris via Nordwest:
- Passwort-Schutz des WLANs und Ausgabe des Passwortes nur an
Proberaumnutzer (widerspricht aus meiner Sicht aber dem Freifunkgedanken)
Am 2017-03-29 18:43, schrieb Chris via Nordwest:
da die Digitalisierung auch als uns als Metalcore-Band nicht
da die Digitalisierung auch an uns als Metalcore-Band nicht
Damit auch alle Bands den Internetzugang ohne lange Ladezeiten nutzen können sind 50 MBit/s für das Freifunknetz eine gute Bandbreite, d.h. idealerweise würde man eine 100 MBit/s-Leitung buchen und 50 MBit/s Begrenzung auf den Freifunk Routern einstellen, dann hättest Du selbst bei voller Auslastung noch 50 MBit/s für dich alleine, bei weniger Auslastung entsprechend mehr.
Hier wäre ich etwas Vorsichtiger mit Statischen Geschwindigkeits Werten.
Freifunk kann an einer Flatrate DSL/KABEL >16 MBit/s Bandbreite Betrieben werden. (Empfehlung >=32 MBit/s) Bandbreiten Begrenzung sollte (wenn möglich) nicht am Freifunk Router gemacht werden, das benötigt recht viel Leistung. Am besten erst mal ohne Testen. Meist wird bei >=50 MBit/s Bandbreite keine Begrenzung gebraucht.
Ansonsten, viel erfolg und danke im Freifunk sinne <3
Am 29.03.2017 um 18:43 schrieb Chris via Nordwest:
Hallo zusammen,
ich möchte den Vermieter unseres Proberaums davon überzeugen, Freifunkrouter mit Internetanschluss im Proberaumkomplex zu installieren. Ich habe dazu untenstehende Mail vorbereitet. Hat jemand Tipps, wie ich ihm das Thema noch schmackhafter machen kann?
Hallo Chris,
aus meiner Erfahrung heraus (nicht speziell auf Freifunk bezogen) hier ein paar kleine generelle Tipps. Ich weiß nicht in welchem persönlichen Verhältnis du zu deinem Vermieter stehst und ich weiß auch nicht, wie "nerdig" dein Vermieter ist... aber ich denke, wir reden von jemandem, der Freifunk eben noch nicht kennt...
Ich würde die Informationen generell knapper halten. Wenn sich jemand technisch nicht so auskennt, würde ich es ihm auch nicht detailliert technisch erklären. Ich würde auf die zu nutzenden Dienste, Begriffe wie VPN, Angabe von verschiedenen Bandbreiten etc. erst einmal verzichten.
Entscheider, die nicht in der Materie sind, interessiert meiner Erfahrungen nach im Prinzip nur folgendes:
1. "Was willst du?" -> "Wir hätten gerne Internetzugang per WLAN in den Proberäumen" 2. "Was kostet es?" -> "Einmalig ca. 60 EUR für 3 Router plus monatlich ca. 30 EUR für den Internetanschluss" 3. "Gibt es Risiken?" -> "Durch die eingesetzten Techniken kannst du als Anschlussinhaber für nichts belangt werden, was über die Freifunkrouter passiert."
Alles wie gesagt kurz und knapp. Nachfragen kann er immer noch. Auch die Prosa drum herum ("digitale Freiheitsrechte...") würde ich weglassen ;)
Letztendlich willst du ihn ja nicht für Freifunk begeistern, sondern ihr wollt einfach Internet/WLAN im Probenraum...
Schönen Gruß,
Michael
Hallo und Danke für eure Tipps :)
Nachricht ist raus.
Hoffentlich wird was draus.
Viele Grüße