Hallo,
als kleinen „Spin-Off“ zum Thema Selbstverständnis/Erwartungshaltung interessiert mich folgende Thematik.
Wir haben in Weener schon einige städtische Einrichtungen (Rathaus, Freibad, Bücherei etc.) mit Freifunk versorgt. Mittlerweile sind auch einige Geschäftsleute und Privatpersonen dazugekommen, die einen Router aufgestellt haben.
Nun steht die (politische) Frage im Raum, ob ein „Freies WLAN“ bei uns im Ort flächendeckender ausgebaut werden kann/soll. Aus meiner persönlichen Sicht sollte das Freifunk sein.
Meine Frage ist aber nicht „was kann Freifunk für die Stadt tun“, das weiß ich ja… sondern „was kann die Stadt für Freifunk tun?“ Ist eine besondere Mitgliedschaft pro Router angemessen oder wie sieht aus eurer Sicht eine „Partnerschaft“ aus, von der beide Seiten was haben?
Michael
Hallo Michael,
einige Gemeinden/Städte spenden regelmäßig (monatlich) damit wir die dahinter liegende Hardware/Traffic bezahlen können. Je größer wir werden, desto höher werden die Kosten für Server und Traffic und Manpower.
"Partnerschaften" so gesehen haben wir nicht.
Gegebenenfalls lassen sich sich auch Entwickler, Administratoren und anderes Personal finanzieren um Freifunk dauerhaft zu betreiben und attraktiv zu halten (Idee). Aus der Satzung geht ja hervor das die Vergütung nicht unverhältnismäßig sein darf so das sich hier auch niemand bereichern kann!
Werbematerial kann auch gerne auf eigene Kosten produziert und ggf. gespendet werden, Vorlagen dafür haben wir ja.
Die Fahrten zu dem Wireless Sumit z.B. könnten finanziert werden oder eine Teilnahme am Battle of the Mesh ermöglicht werden.
Mitmachen und Spread the Word.
Hoffe die Anregungen beantworten deine Frage.
Gruß Pascal
Am 12.04.2016 um 18:25 schrieb Michael Nolte via Nordwest:
Hallo Pascal,
mit "Partnerschaft" meinte ich auch nichts, was vertraglich geregelt wird. Das ist mir klar, dass es sowas nicht gibt. Ich meinte es eher wie ein ausgeglichenes "Geben und Nehmen". Aus Sicht einer Stadt sind die Vorteile ja klar: kein Aufbau eigener Infrastruktur (außer Router), Lösung des Problems Störerhaftung, günstiger Unterhalt der Geräte. Was erwartet Freifunk-NW im Gegenzug bzw. was wäre angemessen?
Michael
Am 12.04.2016 um 22:19 schrieb heynmoeller via Nordwest:
Kannst du ungefähr abschätzen um wie viele Router und Clients es gehen wird?
Die Hintergrundkosten hängen natürlich sehr von der Nutzung ab.
Serverkosten kannst du vereinfacht ausgedrückt immer x2 nehmen (ffnw und inet-exit). Für 50€ (100€ für beide) pro Monat bekommt man schon ein vernünftiges Gerät, inzwischen mit Gigabit Anbindung. So ein Gerät kann bestimmt 200 Router managen.
1gbit/s / 200 = 5mbit/s. Bandbreite wird immer zweifach beansprucht (Daten von Router rein, Daten Richtung Internet wieder raus) zzgl. ein gewisser Overhead der einfach anfällt. Fazit: Wenn jeder der 200 Router nur einen Nutzer hat und die Verbindung etwas beansprucht (z. B. YouTube) fallen pro Nutzer mit Glück noch 2mbit/s ab. Gerade Kosten für Bandbreite hängen also vom konkreten Fall und den Nutzern ab.
Bitte beachten: Das sind hier sehr modellhafte Rechnungen die eher zu groß als zu klein ausgelegt sind. Teurer als kommerzielle Lösungen ist das definitiv nicht (das sind EK Preise), oder sie halten nicht das was sie versprechen.