Am 22. Juli 2015 08:45:23 MESZ, schrieb Petar Pavic <petar@osnabrueck.freifunk.net>:
Lieber Bjoern,
ich gebe dir Recht.
Man sollte was Freifunk angeht, mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben,
und nicht in der Öffentlichkeit so tun als ob wir 100MBit Anschlüsse zur
Verfügung stellen. Die Bandbreiten sollten für eine normale Nutzung mit
Smartphone und Tablet reichen. An meinen eigenen Routern erreiche ich
bis zu 6 MBit up/down, was dann auch reichen sollte. Teilen heißt eben
auch das für jeden das Stückchen, was er bekommt, kleiner wird !
Der Bericht in der Hasepost hatte Bildzeitung´s Niveau. Man sollte sich
nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Wichtig ist z.Z. eigentlich das wir das was wir haben stabil am laufen
halten.
Grüße aus OS
Am 21.07.2015 um 23:31 schrieb Bjoern Franke:
Hoi,
am Wochenende war in
Osnabrück das Schlossgarten Open Air, das von uns
mit Freifunk versorgt wurde - bis ein Tontechniker meinte, wir würden
im Funkmikro-Bereich für Störungen sorgen, mit der Folge, dass
jegliches Equipment abgebaut werden musste. Auch gab es im Vorfeld
einige Probleme.
Ich möchte dazu ein paar Anmerkungen loswerden:
Im Laufe der Einrichtung der Router und des Supernodes vor Ort gab es
Probleme mit dem Datendurchsatz. Während auf der Supernode (mit 1 Gbit
-DFN-Anbindung) volle Bandbreite ankam, gab es auf den daran per Mesh
-on-Wan angeschlossenen Routern maximal 10 Mbit. Es folgten allerlei
Versuche, den Durchsatz zu verbessern; es gab allerdings auch Aussagen
wie "Wann funktioniert das denn endlich?" und "Der Veranstalter ist
allmählich sauer." Liebe Leute, ich setze mich ja gerne hin und kümmere
mich darum, dass wir da technisch einen möglichst guten Eindruck
hinterlassen. Aber
wenn dem Veranstalter und manchen von uns 10 Mbit
pro Router zu langsam ist - wohlgemerkt, es handelt sich um ein
Musikfestival und nicht um den CCC-Congress - frage ich mich, ob es da
zum Teil ein falsches Anspruchsdenken gibt und was ggf. dem
Veranstalter da erzählt wurde.
Am zweiten Tag der Veranstaltung stellte ein Tontechniker der Fanta
Vier fest, dass eine Störung durch uns vorliegen würde. Eine Störung
durch den nahen Mobilfunkmasten mit LTE-Sendern wurde ausgeschlossen.
Darauf wurde auf Facebook die große Welle gemacht, ein Lokalblog
berichtete über die "armen Freifunker und unfähigen Tontechniker"
(sinngemäß) und es wurden Stellungnahmen eines Instituts der Uni OS
eingeholt, die als Screenshot als PDF in einer Google-Drive-Freigabe
auf Facebook verteilt wurden. Im Freifunk-Forum wurde ebenso ein Thread
aufgemacht, ein dortiger Tontechniker kontaktierte den Fanta4-Techniker
und bestätigte, dass das Problem durch einen unserer Router entstand.
Auch meldete sich am heutigen Abend der Fanta4-Techniker bei Facebook
zu Wort, es tue ihm leid, dass die Osnabrücker das Freifunk-Equipment
abbauen mussten, die Störung hätte eindeutig an einem der drei Router
an der Bühne gelegen. Mit einem billigen DVB-T Stick und Freeware
ließen sich solche Störungen aber auch selbst aufspüren.
Leute, ich versteh ja eure Frustration, ich selbst war's aufgrund der
vorher reingesteckten Arbeit ebenso - aber ist das wirklich so cool,
wenn wir daraus in blöden Aktionismus verfallen?
Persönlich finde es unschön, dass vor allem in Sachen
Öffentlichkeitsarbeit (Lokalblog, Stellungnahmen der Uni) mit dem
restlichen Verein und insbesondere dem Vorstand keinerlei Rücksprache
gehalten wird; insbesondere, wenn gar Anfragen im Namen des Vereins
getätigt werden. Ich will gewiss nicht in
irgendwelche Vereinsmeierei
verfallen, aber der Verein ist die juristische Person, der die Flächen
für den Aufbau des Netzes zur Verfügung gestellt bekam. Und wenn da nun
von einigen die Welle gemacht wird, dass wir hier die armen Opfer sind
und die Tontechniker keine Ahnung haben, ohne das überhaupt eine
potentielle Fehlfunktion eines unserer Geräte in Erwägung gezogen wird,
kann das auch negativ auf uns zurückfallen.
grüße
bjo