Am Donnerstag, 18. Februar 2016, 08:45:04 CET schrieb picard via Admin:
Meine email sollte nicht dazu dienen zu überlegen ob ein HA überdimensioniert ist, sonder WAS machen wir wenn srv01 NICHT KANN. Bleiben wir im regen stehen oder haben wir eine alternative?
Hi,
ich persönlich halte Hochverfügbarkeit grundsätzlich für eine gute Idee und hatte dieses Problem auf der Arbeit auch schon einmal auf dem Tisch. Aber: Hochverfügbarkeit ist richtig teuer bzw. alles andere als trivial, wenn man es selber machen möchte und darum würde ich das für uns ehrlich gesagt nicht in Erwägung ziehen.
Wer sich damit noch nicht allgemein beschäftigt hat dem stellt sich erstmal die Frage was Hochverfügbarkeit überhaupt ist. Da gibt es insbesondere die Hochverfügbarkeitsklassen um Hochverfügbarkeit genauer zu spezifizieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochverf%C3%BCgbarkeit
Im Kontrast dazu steht Verfügbarkeit: https://de.wikipedia.org/wiki/Verf%C3%BCgbarkeit
Zum Vergleich: bei Netcup bekommen wir eine Verfügbarkeit von 99,6% oder max. 35,04 Ausfallstunden pro Jahr (siehe AGB). Andere Dienste wie bspw. DigitalOcean bieten Hochverfügbarkeit in der Hochverfügbarkeitsklasse 4 mit 99,99% Verfügbarkeit oder max. 52:36 Ausfallminuten pro Jahr (siehe SLA).
Preise und Ausstattung liegen so bei: Netcup VM (99,6%, 2x2,5Ghz, 6GB RAM, 150GB HDD): 8€/Monat DigitalOcean Cloud (99,99, 1x Core, 1GB RAM, 30GB SSD): 9€/Monat
Das sind so die Facts. Eine Lösung um Hochverfügbarkeit wie bei DigitalOcean umzusetzen ist z.B. OpenStack, aber ich hatte ja schon erwähnt, dass das alles andere als trivial ist und der ein oder andere ist glaube ich bereits bei Puppet ausgestiegen weil auch dort einiges an Zeit für die Einarbeitung draufgeht.
Da kompliziert oder alternativ sehr teuer, ist die Frage: was brauchen wir eigentlich? Meine persönliche Meinung dazu ist: da bei einem Ausfall niemand stirbt und wir auch nichts verkaufen oder eine Verfügbarkeit per SLA garantieren, brauchen wir auch keine Hochverfügbarkeit. Aber Backup, IRC und ein Ausdruck der Wikiseite "Debugging eines Anwendungsservers" sollte man als Admin griffbereit haben um eine ordentliche Störungsbehebung durchführen zu können. Wenn jeder Admin ein Auge auf diese drei Punkte hat, dann ist das für unser Projekt denke ich ausreichend.
Viele Grüße Clemens